Leben in Groß-Umstadt

JUZ

Tabletop-Turnier im JUZ

Tabletop-Turnier im JUZ

Medienpädagogik ist ein weites Feld und heute wichtiger denn je, aber will man wirklich die immer gleichen ausgetretenen Pfade beschreiten oder ist man gewillt neue Wege zu  gehen. Die Kinder und Jugendförderung Groß-Umstadt ist gewillt genau das zu tun, hier ist Risikobereitschaft und Einfallsreichtum gefragt. Das Zauberwort heißt Tabletop, was im Deutschen so viel heißt wie Tischplatte. Kann es wirklich so einfach sein, nein ist es nicht, eher kompliziert.

Tabletop ist eine Art Brettspiel, das Spielfeld ist aber ständig in Veränderung und kann, nein muss frei gestaltet werden, die Regeln sind komplex und sehr weitreichend und es sollte zwingend, zumindest anfänglich angeleitet werden. Diese anleitende Arbeit mit Jugendlichen hat inzwischen Früchte getragen.

Mittlerweile hat sich eine feste Gruppe von Jugendlichen gefunden, die richtig Spaß an Tabletop haben, deswegen war das erste Tabletop Turnier nur eine Frage der Zeit. An zwei Nachmittagen im Jugendzentrum Groß-Umstadt wurde das Turnier ausgetragen und war an Spannung und Intensität kaum zu überbieten. Verschiedene Szenarien waren liebevoll gestaltet worden und in diesen konnte dann das taktische Können der Teilnehmer unter Beweis gestellt werden. Ein Gewinner wurde gekürt und dieser konnte glücklich mit einem Gutschein der Firma Zwiener nach Hause gehen.

Tabletop wird eingesetzt als kreative Alternative, die Kinder und Jugendliche erfolgreich vom Smartphone wegholt, so ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere im Ursprungsland Großbritannien viele Schulen Tabletop-Clubs betreiben.

Hier ist die Variante „Warhammer“ vorherrschend, was einige Pädagogen verwundert die Augenbraue heben lässt, sehr martialisch, sehr brutal und wie kann etwas mit Krieg im Namen pädagogisch sein? Kinder und Jugendliche sind sehr wohl fähig zwischen Fantasie und Realität zu unterscheiden, bei Tabletop Spielen wie Warhammer besteht das Spiel aus bombastischen Welten, die mit guten und bösen Archetypen arbeitet, Kooperation gemeinsames Vorgehen und das pragmatische Lösen von Konflikten sind unabdingbar für ein erfolgreiches Spielerlebnis. Anders als bei dem individuellen spielen von Computerspielen ist die psychische Distanz so groß, dass ein Risiko der Sucht oder zu starken Identifikation mit der Spielewelt nicht gegeben ist.

Das eigentlich starke Element von Tabletop besteht aus dem realen Ort an dem man zusammenkommt, sich gegenseitig hilft und inspiriert und die erlebte Dramatik auf dem selbst gestalteten Spielfeld, mit direkter persönlicher Interaktion. Die Welt der Jugendlichen wird durch Tabletop entschleunigt, sie haben reale Mitspieler, die ihre Interessen teilen. Sie lernen Dinge entstehen zu lassen mit ihren eigenen Händen und das Bemalen der Figuren fördert die Feinmotorik. Die Regeln und Auslegungen führen zu gruppenintensiven und dynamischen Prozessen, in denen Konflikte ausdiskutiert und argumentativ geregelt werden. Tabletop fordert und fördert soziale Kompetenzen. Die Welt von Tabletop bringt immer wieder neue Elemente hervor und stellt ein Universum von Möglichkeiten dar, das fasziniert Kinder und Jugendliche und ist ein gut geeignetes Medium pädagogisch mit Ihnen zu arbeiten.