Leben in Groß-Umstadt

BÜRGERinitiative

„Gelbe Karte für Falschparker“ - Post-it-Initiatorin zeigt sich zufrieden

„Gelbe Karte für Falschparker“ - Post-it-Initiatorin zeigt sich zufrieden

Frau Neubert ist mit ihrem Rollator viel in den historischen Straßen und Gassen der Groß-Umstädter Altstadt unterwegs und nimmt aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Der 84-Jährigen fällt jedoch immer wieder auf, das Autos teils auf den Gehwegen parken und ihr das Durchkommen auf den engen Wegen erschweren. Um die Autofahrerinnen und Autofahrer dafür zu sensibilisieren, dass sie die Fußwege für Rollatoren, Rollstühle, Kinderwagen und ähnliches damit blockieren, schrieb die engagierte Seniorin freundliche Post-its und klebte sie an die Frontscheiben der Autos. Wenn sie die Autofahrerinnen und -fahrer direkt angetroffen hat, führte sie in ihrer charmanten Art das Gespräch.

Im Bürgermeisterwahlkampf 2022 lernten sich Herr Kirch und Frau Neubert kennen. Kirch versprach: „Als Bürgermeister werde ich gelbe Post-its - die „gelben Karten für Falschparker“ - gestalten und drucken lassen. Somit braucht Frau Neubert die kleinen Notizzettel nicht immer wieder händisch neu schreiben.“

Gesagt, getan. Dank der städtischen Seniorenbeauftragten, Christina Schulze, und der grafischen Kreativität der Abteilung Stadtmarketing, Kultur und Ehrenamt gibt es seit diesem Jahr die 7x7 cm großen, selbstklebenden Hinweise mit Piktogrammen und der Aufschrift: „Gelbe Karte für Falschparker! Bitte bedenken Sie, dass der Gehweg für uns frei sein muss. Danke, dass Sie dies in Zukunft berücksichtigen.“

„Das war schon sehr lieb von Ihnen“, sagte die Initiatorin zum Bürgermeister, als dieser die Post-its an die Groß-Umstädter Seniorin übergeben hat. Direkt nach dem Erhalt drückte sie einer anderen Seniorin mit Rollator, die sie zufällig auf der Straße getroffen hat, einen der Post-it-Blöcke in die Hand und warb für die Aktion.

Der Umstädter-Bürgermeister wurde von anderen Rathaus-Chefs umliegender Gemeinden auch bereits auf die Aktion angesprochen. „Vielleicht wird dies ein Exportschlager“, scherzt Kirch.

Gehwegparken ist kein Kavaliersdelikt

Das Parken auf Gehwegen, auch mit nur zwei Reifen, war schon immer verboten – überall, außer es wurde durch das entsprechende Verkehrszeichen explizit erlaubt. In der Vergangenheit war gesetzwidriges Gehwegparken ein geringfügiger Verkehrsverstoß, der von Autofahrenden als Kavaliersdelikt eingestuft wurde. Mit dem neuen Bußgeldkatalog ist seit November 2021 das verbotene Parken auf Gehwegen jedoch ein erheblicherer Verkehrsverstoß geworden. Der so genannte Grundtatbestand, also das Parken auf einem Gehweg, wurde von 20 Euro auf 55 Euro verteuert.

Kirch betont: „Mit der gelben Karte für Falschparker“ wollen wir mit einem freundlichen Hinweis durch die Bevölkerung das Bewusstsein stärken, dass alle Verkehrteilnehmenden auf sich gegenseitig achten und respektieren.“ Dies heiße jedoch nicht, dass Gehwegparken nicht auch mit einem Verwarngeld durch die Ordnungspolizei geahndet werden würde, wenn die Kolleginnen und Kollegen dies registrieren.

Die Post-It Blöcke sind im UmStadtBüro, bei der Sozial- und Rentenberatung, im Seniorenbüro und über den Seniorenbeirat erhältlich.