Leben in Groß-Umstadt

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Weitere Windkraftanlagen in Groß-Umstadt geplant

Weitere Windkraftanlagen in Groß-Umstadt geplant

Bürgermeister informiert über den aktuellen Stand und seine Forderungen

Die Energiewende ist angesichts der enormen klimatischen Herausforderungen in aller Munde und eine der ganz großen Aufgaben der aktuellen Zeit. Im Zuge dieser Wende ersetzen zunehmend erneuerbare Energien, wie Wasser- und Solarkraft, Windenergie, Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe die fossilen Energieträger. „Groß-Umstadt wird seinen Teil dazu beitragen“, sagt Bürgermeister René Kirch und führt weiter aus: „Ich unterstütze den Ausbau der erneuerbaren Energien, so auch die Windkraft. Wir wollen bis 2030 den Strom, den wir vor Ort verbrauchen, hier in unserer Stadt regenerativ erzeugen.“

Der Stadtteil Dorndiel jedoch könnte in Zukunft besonders von der Windkraft betroffen sein, da auch auf Schaafheimer Gemarkung und in den angrenzenden bayrischen Gemeinden Windkraftanlagen vorgesehen sind. René Kirch erklärt: „Wir haben unsere Dorndielerinnen und Dorndieler im Blick. Ich bin im guten Austausch mit den Kollegen aus Schaafheim, Mömlingen und Großostheim, um eine gute Lösung für unseren östlichsten Stadtteil zu finden. Auch die Landesregierung werde ich einschalten.“

Seit vielen Jahren stehen auf der Groß-Umstädter Gemarkung bereits vier Windkraftanlagen. Der Rathauschef erläutert: „Diese Windräder erfahren eine hohe Akzeptanz. In einem breiten Bürgerbeteiligungsprozess im Jahre 2013 im Rahmen der Entwicklung des städtischen Energie- und Klimaschutzkonzeptes hat man sich in Groß-Umstadt auf Kriterien für weitere Windkraftanlagen verständigt. So zum Beispiel auf einen Mindestabstand von 1.200 Meter zur nächsten Siedlung, Anlagen möglichst in der Nähe einer Straße sowie in bereits geschädigten Waldgebieten, um den Holzeinschlag für Transport und Bau so gering wie möglich zu halten. Diese Ergebnisse dienen für uns als Grundlage weiterer Planungen.“

In Hessen gibt es derzeit insgesamt 417 Windvorranggebiete. In Groß-Umstadt sind drei ausgewiesen. Eines davon in einem städtischen Waldgebiet, zwei weitere Flächen unter der Regie von Hessen Forst. Windvorranggebiete sind Flächen, die die Regionalversammlungen für den Bau von Windkraftanlagen beschlossen hat. In der städtischen Fläche befinden sich drei Standorte in der konkreten Planung. 2025 könnte der erste Bau beginnen.

Der Rathauschef zeigt sich enttäuscht: „Hessen-Forst schreibt gerade die Flächen aus, die auf deren Besitz liegen. Sie sind leider nicht bereit unsere Kriterien anzuwenden und verweisen auf die gesetzlichen Vorschriften, die sie bei allen anderen Städten anwenden. Demnach sind auf der Fläche bis zu maximal acht Anlagen möglich. Wie viele Anlagen wirklich realisiert werden können, zeigen erst die anstehenden Planungen und Untersuchungen des Projektierers.“ Grundsätzlich war die Intension der Verwaltung, eine gemeinsame Entwicklung zu realisieren. Auch wenn Hessen Forst die schärferen Groß-Umstädter Kriterien nicht umsetzen werde, kündigt der Bürgermeister an, er werde das Projekt konstruktiv begleiten.