Leben in Groß-Umstadt

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Mit Luftballons, Seifenblasen und Musik verabschiedet

Mit Luftballons, Seifenblasen und Musik verabschiedet

Traudel Reeg-Wohnig geht in den Ruhestand – jedoch wahrscheinlich nicht ganz

Die Groß-Umstädterin Traudel Reeg-Wohnig geht nach 36 Jahren zum 30. Juni 2023 in den wohlverdienten Ruhestand. Mit großem Herz und viel Einsatz begeitete die staatllich anerkannte Erzieherin mit ihren Kolleginnen und Kollegen Generationen von Jungen und Mädchen in Kindertagesstätten der Stadt.

Seit April 2000 arbeitete sie im „Haus der Kinder“ in der Willy-Brandt-Anlage. Im August 2011 übernahm Traudel Reeg-Wohnig als stellvertretende Leiterin mehr Verantwortung. Gemeinsam mit Nicole Liebeskind führten sie als eingespieltes Team die größte Kita der Stadt. Die Einrichtung zählt 98 Kinder und 37 Fachkräfte, darunter Erzieherinnen, Küchenkräfte und Reinigungspersonal.

„Eine Stelle wird nun frei“, sagt Nicole Liebeskind. „Ich habe es noch gar nicht völlig realisiert, dass Traudel uns nicht mehr als Erzieherin und für mich als Stellvertreterin zur Verfügung steht. 23 Jahre lang haben wir eng zusammengearbeitet. In dieser Zeit haben wir viel erlebt und es ist auch eine wunderbare Freundschaft entstanden“, blickt die Kita-Leiterin zurück.

Bürgermeister René Kirch würdigte bei der Verabschiedung die Leistungen der Mitarbeiterin: „Sie haben in all den Jahren mit viel Einsatz, Leidenschaft und Kreativität den Beruf der Erzieherin nicht nur ausgeübt, sondern mit Ihrer Persönlichkeit vollends gelebt. Ich danke Ihnen, auch im Namen des Magistrats und der vielen Eltern, für Ihr Engagement.“
Die Kinder, Kolleginnen und Verteter der Elternschaft bereiteten einen festlichen, dank Königinnenstuhl und Robe nahezu märchenhaften Abschied bei strahlendem Sonnenschein im Außengeländer der Kita vor. Die Kinder sangen, tanzten und feierten die liebgewonnene Erzieherin mit Luftballons, Glitzer, Seifenblasen und Musik. Traudel Reeg-Wohnig brachte Kuchen und Eis mit.

Sichtlich gerührt und mit kleinen Tränen in den Augen verabschiedete sie sich mit vielen Umarmungen und der ein oder anderen witzigen Anekdote aus dem langen Berufsleben: „Die Kinder, die Kolleginnen, die Eltern und das Haus sind mir sehr ans Herz gewachsen. Wenn es mal wieder bürokratisch und organisatorisch stressig wurde, beispielsweise während der Pandemie, konnte ich bei und mit den Kindern wieder Energie tanken.“

Traudel Reeg-Wohnig ist Mannschaftssportlerin durch und durch. Sie wurde nicht Müde zu betonen, wie wichtig das Team sei und wie toll dieses, auch in herausfordernden und sich ändernden Zeiten, zusammengearbeitet hat. „Ich bin nur ein Teil des Teams“, sagt sie und bedankt sich herzlich beispielsweise bei Sonja Heid-von Kymmel und Inge Köttner.

Sonja Heid-von Kymmel, Abteilungsleiterin für Soziales und Familie, sagte im Rahmen der Feierlickeiten: „Wenn bei einem Abschied Tränen fließen, dann war es gut.“

Und es kann auch weiterhin gut bleiben. Für beide Seiten. Denn es gibt konkrete Überlegungen, Traudel Reeg-Wohnig, für einige Stunden weiterhin in der Kita als Kollegin demnächst wieder begrüßen zu können. Ihre hohe Expertise, unter anderem als pädagogische Kraft mit Schwerpunkt auf Sprache, würde die Groß-Umstädterin weiter einbringen. Das Angebot konnte René Kirch natürlich nicht ablehnen und lässt aktuell die Möglichkeiten wohlwollend prüfen, wie er sagt. Es sieht gut aus, dass dem Abschied bald wieder viele Willkommen folgen.