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Stadtführungen
Zwei langjährige Gästeführer verabschiedet
Zwei langjährige Gästeführer verabschiedet
Ernst Forschler, geboren im Jahr 1939, ist selbst ein Umstädter Urgestein. Anhand von Unterlagen des Stadtarchivs lassen sich selbst seine Vorfahren bis ins Jahr 1379 als steuerpflichtige Bürger Umstadts zurückverfolgen. Bereits in der Gymnasialzeit entwickelte sich Forschlers Leidenschaft für Geschichte – die damals zusammen mit Sprachen und Musik eines seiner Lieblingsfächer war. Doch auch die Musik war in Forschlers Leben, der bereits im Alter von 5 Jahren hatte er seinen ersten Bühnenauftritt mit der Ziehharmonika hatte, stets präsent. Er erlernte das Alphorn und – als begeisterter Reiter – das Jagdhorn, womit er es zusammen mit seiner Jagdhorngruppe zum Titel des Deutschen Meisters gebracht hatte.
Während seiner Karriere als Gästeführer hat Ernst Forschler zahlreiche Führungsangebote selbst ausgearbeitet und geleitet, darunter den beliebten klassischen Altstadtrundgang, die Tour „Umstadt vor den Mauern“, außerdem eine Rollstuhlführung sowie Angebote in englischer und französischer Sprache. Auch die Einführung des „Probeschlucks“ mit kleinen Winzerfestgläschen im Rodensteiner Keller des historischen Rathauses geht auf das Konto des Geschichtskundlers, der seine Gästeführungen unterhaltsam und immer mit einer Portion Humor gestaltete. In seinem Privatfundus pflegt Forschler bis heute zahlreiche wertvolle Schriftstücke, die für die lokale Geschichtsforschung von beachtlichem Wert sind.
Ein großer Kenner und Liebhaber der Umstädter Geschichte ist auch Norbert Kottmann. Als „Zugezogener“ hatte er seine erste Wohnung im Wamboldt‘schen Schloss. Nur zu gerne hätte er dort einst auch ein Geschichtsmuseum eingerichtet – wäre das Schloss damals nicht verkauft worden. Seine Tätigkeit als Gästeführer begann Norbert Kottmann zunächst privat, bevor er in die Dienste der Stadt übernommen wurde. Mit seinem besonderen Faible für Kunstgeschichte hat Norbert Kottmann eigene Führungen wie den Renaissance-Rundgang „Blütezeit der Steine“ konzipiert. Mit seiner leidenschaftlichen und anschaulichen Erzählweise gelang es Kottmann, Jung und Alt bei seinen Führungen gleichermaßen in den Bann zu ziehen.
Zusätzlich zu seinem Hauptberuf als Kunstlehrer am Max-Planck-Gymnasium engagierte sich Norbert Kottmann in vielerlei Bereichen ehrenamtlich. In seinen ersten Umstädter Jahren hatte er einen Kunstverein gegründet, war Mitglied der Umstädter Runde sowie bis heute des Museums- und Geschichtsvereins. Im Rahmen seines Engagements beim Runden Tisch Jüdischen Lebens hat er zahlreiche Projekte angestoßen und begleitet, etwa die Stolpersteinaktion, und erinnerungspädagogische Aktionen mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt.
„Der Tagestourismus ist ein wichtiges Standbein für unsere Stadt. Wir freuen uns, dass unsere Stadt sehr gerne von Menschen aus nah und fern besucht wird. Unsere Stadtführungen, gerade durch die beeindruckende und bedeutsame Innenstadt, sind sehr nachgefragt. Wir sind froh, dass wir viele Stadtführerinnen und Stadtführer haben, die unseren Gästen mit fundiertem Wissen unsere Stadt zeigen. Ich danke Herrn Kottmann und Herrn Forschler herzlich für ihr Engagement und wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute,“ sagte René Kirch anlässlich der Verabschiedung.