Leben in Groß-Umstadt

Biotopvernetzungsprojekt gestartet

Aufwertung artenarmer Graswege mit heimischen Wildkräutern auf dem Eselsberg 

Aufwertung artenarmer Graswege mit heimischen Wildkräutern auf dem Eselsberg 

Im Bereich des Eselsberges in Groß-Umstadt sollen einzelne ungenutzte, artenarme städtische Graswege, durch das Einbringen von gebietsheimischem Saatgut aufgewertet werden.

Als gemeinsames Kooperationsprojekt zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Jagd wird das Vorhaben durch die Abteilung Grün, Umwelt und Klima der Stadt Groß-Umstadt unterstützt und begleitet. Die Vorbereitung und Umsetzung erfolgt durch den Initiator und Jagdpächter Richard Lohnes.

„Man sieht an diesem Beispiel, wie wertvoll Zusammenarbeit ist. Gemeinsam können wir viel in Groß-Umstadt erreichen. Hier erreichen wir viel für die so wichtige Artenvielfalt und Biodiversität,“ betont Bürgermeister René Kirch. Ziel ist es, den Lebensraum in der Feldflur u.a. für Insekten und Bodenbrütern wie Rebhuhn und Feldlerche zu verbessern. Ein reichliches Blütenangebot aus heimischen Wildkräutern bietet Nahrung für unsere heimischen Bestäuber sowie Deckung und störungsarme Nistmöglichkeiten für Bodenbrüter.

Um dem für diesen Raum eingesetzten Regio-Saatgut die Konkurrenzfähigkeit gegenüber der bestehenden Grasnarbe zu verbessern, muss vor Einsaat die Grasnarbe beschädigt werden.  Die zertifizierte Saatmischung „Feldraine und Säume“ ist speziell zur Anlage von mehrjährigen bis dauerhaften Blühstreifen in der Kulturlandschaft zusammengestellt und bietet damit einen wertvollen Beitrag zur Förderung der heimischen biologischen Vielfalt und der Biotopvernetzung in diesem Bereich.

Mittlerweile selten gewordene Pflanzenarten wie beispielsweise Malve, Glockenblume oder Königskerze bieten heimischen Tierarten Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten. Es ist angedacht, auch Futter und Tränkestellen in diesen Bereichen einzurichten. Erholungssuchende werden daher gebeten, die Hauptwege zu nutzen und die eingesäten Feldwege nicht zu begehen.

Nach erfolgter Umsetzung des Vorhabens werden Hinweisschilder angebracht, die über das Projekt informieren.

Die gesamte Maßnahme wird von der Stadt Groß-Umstadt, der Unteren Naturschutzbehörde, den örtlichen Landwirten, der unteren Jagdbehörde sowie der örtlichen Jägerschaft unterstützt und durchgeführt.

„Mit dieser Maßnahme erhoffen wir uns eine Verbesserung der Lebensräume und eine Steigerung der Biodiversität durch die Biotopvernetzung. Bei Erfolg soll die Förderung der Biotopvernetzung auch an anderen Bereichen in Groß-Umstadt umgesetzt werden“, erläutert Umweltamtsleiter Stephen Strunz.

Er bedankt sich bei allen an der Umsetzung beteiligten Akteuren, insbesondere Herrn Richard Lohnes für die Idee und Umsetzung, Frau Hannah Diehl für die fachliche Bearbeitung im Umweltamt und der unteren Jagdbehörde für die Förderung.