Leben in Groß-Umstadt

Regionalplan Südhessen 2025

Einschränkung für Groß-Umstadt 

Einschränkung für Groß-Umstadt 

Die Stadtverwaltung bereitet eine Stellungnahme mit Anregungen und Einwendungen gegen den vorliegenden Entwurf der Regionalplanung vor. Dieser Entwurf würde die Gewerbe- und Wohnentwicklung von Groß-Umstadt beschränken. So würden Flächen, die bislang für Gewerbe- und Wohnen vorgesehen waren, künftig durch andere Schutzgüter überlagert und die Gesamtfläche der möglichen Entwicklung in Groß-Umstadt durch die Regionalversammlung begrenzt.

„Wir sind eine Entlastungsstadt und Mittelzentrum plus - laut Regionalplan. Wir sollen Wohnraum schaffen und eine Stadt sein, die zentrale Angebote für die Region vorhält. So sieht es nicht nur die Regionalplanung, dies unterstreiche ich sehr deutlich. Dies passt auch zum Geist den die Bürgerbeteiligung im Rahmen des Zukunftsforums zeigte: Wir wollen so bleiben wie wir sind und den demographischen Wandel durch moderaten Zuzug ausgleichen. Hierfür brauchen wir Entwicklungsmöglichkeit. Diese sehe ich durch den Entwurf der Regionalplanung eingeschränkt, daher werden wir uns mit konstruktiven Vorschlägen zur Wehr setzen,“ betont Bürgermeister René Kirch.

Der Entwurf des neuen Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für den Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main liegt nun öffentlich aus. Er wurde vom Regierungspräsidium Darmstadt gemeinsam mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain erarbeitet und die Offenlage durch die Regionalversammlung Südhessen am 4. Juli 2025 beschlossen. Damit beginnt die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange.

Die Offenlage findet in der Zeit vom 29. September bis zum 28. November 2025 statt. Bis zum 15. Dezember 2025 können Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen abgeben – erstmals auch online über das landesweite Beteiligungsportal. Der Entwurf kann darüber hinaus in den Verwaltungen der Landkreise und kreisfreien Städte, beim Regierungspräsidium Darmstadt sowie beim Regionalverband FrankfurtRheinMain eingesehen werden.

Für die Stadt Groß-Umstadt hat dieser Regionalplan große Bedeutung. Er legt fest, wo künftig neue Wohn- und Gewerbeflächen entstehen dürfen – und wo nicht. Auf dieser Grundlage hat die Stadtverwaltung eine fachlich erarbeitete Stellungnahme vorgelegt, die nun in den Ortsbeiräten, im Magistrat und in der Stadtverordnetenversammlung beraten wird. Die Ortsbeiräte haben dabei die Möglichkeit, für ihren jeweiligen Stadtteil eigene, ergänzende Anregungen einzubringen.

Bürgermeister Kirch betont, dass diese Stellungnahme nicht bedeutet, dass alle vorgeschlagenen Flächen automatisch bebaut werden: „Vielmehr geht es darum, dass wir als Stadt Planungssicherheit und Gestaltungsspielraum behalten – also selbst entscheiden können, wann und wo wir künftige Wohn- oder Gewerbeflächen entwickeln und wo nicht.“

Er schlägt jedoch mit dem Magistrat vor, die Beschränkung der neuen Wohnbebauung auf 20 ha und der Gewerbefläche auf 10 ha nicht einfach hinzunehmen. In der Stellungnahme setzt sich die Stadt ebenfalls gegen den Wegfall von Wohnbauflächen gerade in den Stadtteilen zur Wehr.

„Die Entwicklung unserer Stadt geschieht nicht nur in der Kernstadt. Wir wollen, dass auch unsere Stadtteile weiterhin attraktive Wohnorte für jung und alt bleiben, dafür ist es wichtig, dass - wenn kein Wohnraum im Bestand mehr zur Verfügung steht - auch Neubaugebiete geprüft werden und hier vor Ort in Groß-Umstadt, ohne Einschränkungen der Regionalplanung, drüber entschieden werden kann. Ich freue mich auf die Beratungen in den städtischen Gremien zu der vorgeschlagenen Stellungnahme,“ so René Kirch weiter.

Nach den Diskussionen im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Zukunftsforums, welche die Stadt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt hat, ist für den Bürgermeister klar: „Wir wollen maßvoll wachsen, nicht um jeden Preis, sondern mit Augenmaß und Verantwortung. Unser Ziel ist es, die heutige Einwohnerzahl langfristig zu halten. Das wird nur mit einem gewissen Zuzug gelingen. Dafür brauchen wir gezielte Entwicklungsmöglichkeiten – auch in den Außenbereichen unserer Stadtteile. Ich lade die Bevölkerung ein, sich aktiv zu informieren und ihre Meinung einzubringen, denn Zukunft entsteht dort, wo wir gemeinsam Verantwortung übernehmen.“

Die Unterlagen sind während der Offenlage online im Beteiligungsportal Hessen abrufbar. Stellungnahmen können bis zum 15. Dezember 2025 eingereicht werden.