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Haushaltskonsolidierung in Groß-Umstadt
Einsparungen und strategische Investitionen im Fokus
Einsparungen und strategische Investitionen im Fokus
Die Stadt Groß-Umstadt befindet sich inmitten in einer finanziell äußerst angespannten Situation, die entschlossenes Handeln erfordert. Mit einem klaren Fokus auf Haushaltskonsolidierung verfolgt die Stadt das Ziel, ihre finanzielle Stabilität zu sichern, ohne dabei notwendige Investitionen in die Zukunft zu vernachlässigen. „Die finanzielle Lage ist herausfordernd, doch wir setzen auf eine Kombination aus Einsparungen, strategischen Prioritäten und gezielten
Investitionen, um Groß-Umstadt handlungsfähig zu halten und zukunftssicher zu gestalten,“ erklärte Bürgermeister René Kirch.
„Dennoch ist es wichtig nochmals eines zu betonen: Die finanzielle Situation unserer Stadt bleibt angespannt.
Während wir uns im letzten Jahr mit dem Rücken zur Wand sahen, fühlen wir uns in diesem Jahr regelrecht an die Wand gedrückt. Auf der einen Seite steigen Steuern nicht in dem Maße, wie es zur Deckung unseres Bedarfs
erforderlich wäre. Auf der anderen Seite stehen steigende Kosten für Sach- und Dienstleistungen, Personalausgaben sowie die Kreis- und Schulumlage, die für das kommende Jahr auf demselben hohen Niveau wie dieses Jahr
festgesetzt wurde. Zwar erhalten wir im nächsten Jahr mehr Schlüsselzuweisungen als im vergangenen, doch diese Steigerung bleibt hinter unseren Planungen zurück“, so Kirch weiter.
Der Jahresabschluss 2023 offenbarte ein Defizit von rund 1,2 Millionen Euro – deutlich mehr als die geplanten 247.881 Euro. Hauptursache war ein erheblicher Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen. Auch der
Haushaltsentwurf für 2025 weist ein Defizit von nun etwa 1,5. Mio Euro aus, dass sich ohne Gegenmaßnahmen
weiter verschärfen könnte. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Stadt umfassende
Konsolidierungsmaßnahmen ergriffen. Die Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen wurden bereits um 500.000 Euro reduziert, und bei den Personalkosten wird trotz zu erwartender Tarifsteigerungen nur eine moderate
Anpassung vorgenommen, die unter den möglichen Mehrkosten bleibt. Neue Stellen werden ausschließlich für die Übernahme von Auszubildenden geschaffen.
Als Teil der Konsolidierungsstrategie wurden alle Aufgaben der Stadt kritisch geprüft. Einsparpotenziale konnten
unter anderem durch die stärkere Einbindung ehrenamtlicher Strukturen, eine Fokussierung auf priorisierte
Instandhaltungsmaßnahmen sowie durch Gebührenanpassungen bei öffentlichen Einrichtungen wie Hallen und Friedhöfen erschlossen werden. Gleichzeitig setzt die Stadt auf interkommunale Kooperationen, um Synergien zu nutzen, und überprüft kontinuierlich die Wirtschaftlichkeit bestehender Prozesse. Maßnahmen wie die Reduzierung des städtischen Fahrzeugbestandes tragen ebenfalls zu Einsparungen im Haushalt bei.
Trotz dieser Einsparungen ist die Entwicklung der Stadt weiterhin ein zentrales Anliegen. Groß-Umstadt investiert in essenzielle Projekte wie die Modernisierung der Wasserversorgung und Abwasserreinigung, den Ausbau der
Kinderbetreuung zur Sicherstellung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz sowie in die Erneuerung
wichtiger Straßen. Diese Investitionen sollen nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger langfristig sichern.
Die Stadt verzichtet zudem bewusst auf Steuererhöhungen. Die Grundsteuerreform, die ab dem 1. Januar 2025 gilt, sorgt dafür, dass die Gesamteinnahmen aus der Grundsteuer auf dem Niveau von 2024 bleiben. Zwar werden sich individuelle Steuerbelastungen durch die Reform ändern, doch die Einnahme auf städtischer Seite durch die
Grundsteuer wird insgesamt nicht erhöht.
Bürgermeister Kirch betont, die Wichtigkeit des Zusammenhaltes in der Stadtgesellschaft: „Die Konsolidierung
unseres Haushalts ist ein Kraftakt, der von der gesamten Stadtgesellschaft getragen werden muss. Nur gemeinsam können wir Groß-Umstadt in eine stabile und lebenswerte Zukunft führen. Es liegt an uns allen, Verantwortung zu übernehmen und die notwendigen Schritte umzusetzen. Dies tun wir vor allem auch mit starker Unterstützung des Ehrenamts, welches gemeinsam mit der Stadtverwaltung in der AG Haushaltskonsolidierung viele Einsparpotenziale erarbeitet hat.“
Der Haushaltsentwurf wird in den kommenden Wochen in den politischen Gremien diskutiert, bevor die
Stadtverordnetenversammlung endgültig darüber entscheidet. Ebenso werden die Vorschläge aus der
AG Haushaltskonsolidierung in den kommunalen Gremien beraten werden.